Speichellabor

Das Wort „Stress“ ist derzeit in aller Munde und spielt in nahezu allen Bereichen der Psychologie eine Rolle. Bis heute wird Stress jedoch meistens mit Hilfe von Fragebögen gemessen und es werden nur selten „objektivere“ Messinstrumente herangezogen. Die Analyse von Speichelproben ergänzt die Selbsteinschätzung der Person und führt so zu genaueren Messungen. Dazu wird die Konzentration von im Speichel vorkommenden Proteinen und Elementen, insbesondere Immunglobulin A (IgA) und Natrium sowie Kalium, gemessen. Diese Konzentrationen sind reagibel auf Aktivierungen des Immunsystems durch Infekte, sowie durch Stress. Der Fokus unserer Arbeit liegt auf der Validierung der Methode sowie der Fragestellung, wie sich akuter Stress und andere Einflussfaktoren auf die Konzentrationen von IgA sowie Natrium und Kalium auswirken. Beispielsweise können Schwerpunkte der Arbeitspsychologie wie die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung mit dieser Methode beforscht werden.


Literatur:

  • Benham, G., Nash, M. R., & Baldwin, D. R. (2009). A comparison of changes in secretory immunoglobulin A following a stress-inducing and stress-reducing task. Stress and Health, 25, 81 – 90.
  • Hinton, J. W., Burton, R.F., Farmer, J. G., Rotheiler, E., Shewan, D., Gemmell, M., …Gibson, R. (1992). Relative changes in salivary Na + and K+ concentrations relating to stress induction. Biological Psychology, 33, 63 – 71.
  • Neuheuser, K. (2015). Speichelanalyse. In Vogt, J. & Thönes, S. (Hrsg.) (2015). Einführung in die biologische Psychologie und das peripher-physiologische Messen. Kap. 7. Kröning: Asanger Verlag.


Ansprechpartner:Prof. Dr. Joachim Vogt