Hintergrund:
Demografischer Wandel, knappe Haushaltsbudgets, wirtschaftlicher Struktur- und der Klimawandel stellen Gemeinden vor große Herausforderungen. Kommunen müssen sich diesen stellen, um eine zukunftsfähige Entwicklung gewährleisten zu können. Die Strategien hierbei setzten am Siedlungsbestand, das heißt bei der Innenentwicklung, an. Die Bemühungen der Kommune bei der Entwicklung dieser Flächen scheitert dort, wo sie keinen Zugriff auf die zu entwickelnden Flächen hat und die Interessen der Immobilieneigentümer gegenläufige Tendenzen besitzen.
Zielsetzung:
AktVis will für mittlere und kleine Städte und Gemeinden Instrumente zur Einbindung von Politik, Bürgern und insbesondere der Immobilieneigentümer entwickeln und in den Gemeinden Münster (Hessen), Otzberg und Bensheim-Langwaden erproben. Ziel ist es, in Bürgerworkshops und auf einer Internet-Plattform den Mehrwert einer Innenentwicklung zu verdeutlichen. Es geht zunächst darum, zu verstehen, welchen Entwicklungen die Ortskerne und damit die privaten Immobilien gegenüber stehen. Im weiteren Schritt werden gemeinsam mögliche Veränderungen im Stadtbild erarbeitet und visualisiert.
AktVis trägt dazu bei, alle relevanten Akteure für die Risiken unterlassener Innenentwicklung, aber auch für die Potenziale der alten Ortskerne zu sensibilisieren. Im Idealfall begünstigen die 3D-Ergebnisse und Gespräche innerhalb der Workshops Investitionsentscheidungen der Bürger.
Die Devise lautet: Gemeinsam für den Ortskern!
Vorgehen:
Das Vorhaben basiert auf einer dreistufigen sowie dreidimensionalen Visualisierung. Grundlage hierfür bilden bereits vorhandene Analysen der Innenentwicklungspotenziale, die für diesen Prozess inhaltlich und technisch entsprechend aufbereitet werden. Verschiedene städtebauliche Situationen werden kooperativ von Bürgern, Politik und Wissenschaft entwickelt und als Diskussionsgrundlage für zukünftige Innenentwicklungsprojekte herangezogen. Außerdem gelten in diesem Kontext entwickelte Projekte, die besonders gelungen sind, als Paradebeispiele für eine erfolgreiche städtebauliche Entwicklung.
- In der ersten Stufe werden auf Ortsteilebene Leerstandsrisiken im Innenbereich Außenentwicklungspotenzialen gegenübergestellt, um Politik und Bürger für das Risiko unterlassener Innenentwicklung zu sensibilisieren.
- Auf Quartiersebene werden dann in der zweiten Stufe Möglichkeiten einer städtebaulichen Entwicklung visualisiert. Aus diesen werden gemeinsam städtebauliche Rahmenbedingungen für zukünftige Projekte abgeleitet.
- In der dritten Visualisierungsstufe werden einzelne denkbare Projekte (Immobilien oder/und Grundstücke) betrachtet. Die Visualisierung zeigt so verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für die Grundstücke der Eigentümer auf. Ergänzt wird die Visualisierung um eine überschlägige Kalkulation wirtschaftlicher Vorteile, die bei einer verbesserten Ausnutzung der Liegenschaften enstehen können. Weiterhin wird eine unverbindliche baurechtliche Vorprüfung des Bauprojekts gegeben.
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – FKZ: 033L188A
Kooperationspartner:
- (TU Darmstadt) Fachgebiet Landmanagement
- Fraunhofer IGD
- Gemeinde Münster
- Gemeinde Otzberg
- Stadt Bensheim
Zeitrahmen: 01.03.2017 – 28.02.2019